Maschinenbau Ehnert, Marienberg
Maschinenbau Ehnert ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Marienberg, das weltweit agiert. Es entwickelt und baut seit rund 20 Jahren Vorrichtungen, Sondermaschinen und Automatisierungslösungen vor allem für die Automobilzulieferindustrie – flapsig könnte man sagen: „Wir agieren überall dort, wo Kunststoffteile eingeklebt werden müssen.“
Wie es zum Impulsgespräch kam
Angeregt durch Mitarbeiter des RKW, wurde in unserer Firma nach dem Impulsgespräch eine Energieeffizienz-beratung durchgeführt. Der Kontakt zum RKW-Netzwerk bestand schon vorher, da im Rahmen der Zertifizierung ISO 9001 mit dem RKW Sachsen zusammengearbeitet wurde. Auslöser für die grundsätzliche Entscheidung, das einleitende Impulsgespräch zu führen, war der Gedanke, dass man ständig offen für Verbesserungen im eigenen Unternehmen sein sollte – dementsprechend gespannt erwarteten wir den Betriebsrundgang und das anschließende Impulsgespräch.
Betriebsbesichtigung und Gespräch
Es war überraschend, dass das Gespräch gleich auf den eigenen Bedarf zugeschnitten war und bereits während des Rundgangs konkrete Energiesparpotenziale identifiziert wurden. Beispielsweise wurde auf die Beleuchtung und die Option zum Austausch eines in die Jahre gekommenen Kessels hingewiesen. Ebenfalls hilfreich war für unser Unternehmen der Hinweis auf die Möglichkeiten der KfW-Förderung für Beratung und Investition in Energieeffizienz. Mit den konkreten Handlungsempfehlungen konnten wir uns im Nachgang an eine Energieeffizienzberatung wenden, die den Handlungsbedarf bei Strom und Wärme bestätigte, da die vorliegenden Werte im Bereich des Heiz- und des Strombedarfs über dem Niveau der Vergleichswerte der aktuellen Energiesparverordnung lagen.
Licht …
Alleine 25 Prozent des Elektroenergieverbrauchs waren auf die Leuchtstoffröhren zurückzuführen. Die recht hohen Kosten für die Beleuchtung waren uns bewusst. Neu war hingegen, dass LED-Röhren als stromsparende Beleuchtungsvariante in Frage kämen und diese problemlos in die bestehenden Fassungen zu integrieren sind (Retrofit). Seitens der Mitarbeiter herrschte Skepsis, ob die LEDs eine ähnliche und ausreichende Lichtstärke und -farbe erreichen würden. Darum starteten wir in der Montagehalle einen Testlauf über zwei Monate – mit sehr zufriedenstellendem Ergebnis, denn es gab keinen feststellbaren Unterschied. Daher werden in Kürze 60 neue LED-Röhren eingesetzt. Diese Investition rechnet sich, weil diese deutlich weniger Energie verbrauchen und viermal so lange halten wie herkömmliche Leuchtstoffröhren. Das bringt jährliche Einsparungen in Höhe von 1.800 Euro und amortisiert sich innerhalb von zwei Jahren.
… und Wärme
Für den Heizbedarf wird längerfristig an eine KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung) gedacht – immerhin eine Inves-tition um die 20.000 Euro. Diese Investition wird beim Ersatz des jetzigen Heizkessels zum Tragen kommen. Es soll dann zukünftig ein Teil der benötigten Elektroenergie selbst erzeugt werden. Die Entscheidung ist begründet durch die Fördermöglichkeiten, die stetig steigenden Strompreise und die mögliche Unabhängigkeit in puncto Strombezug. Die anfallende Wärme deckt den im Erzgebirge vergleichsweise hohen konstanten eigenen Wärmebedarf – bis auf zwei Sommermonate. Günstiger – nicht zu unterschätzender – Nebeneffekt: Die Physiotherapiepraxis im Nebengebäude ist zusätzlich ein ganzjährig garantierter Wärmeabnehmer.
Alles in allem
Wir können nur jedem Unternehmen empfehlen, aufsattelnd auf das Impulsgespräch, diese Beratungsleistung in Anspruch zu nehmen, da sie Einsparpotenziale aufdeckt und außerdem zu 80 Prozent gefördert wird. Gerade kleine und mittlere Unternehmen können durch Energieeffizienz in hohem Maße Einsparpotenziale aufgezeigt bekommen, die sich rechnen. Für unser Unternehmen jedenfalls war es ein Schritt in die richtige Richtung.
Autor: Bernd Ehnert, Inhaber Maschinenbau Ehnert